Snap Chat, Tinder, Facebook, Instagram! Alles nur vorteilhaft?
In einer Zeit wo sich junge Menschen mehr Gedanken darüber machen, wieviel Follower sie bekommen oder wer gerade was in seine Story stellt, als wie es ihrer eigenen Familie geht. Dann ist uns allen klar, die Digitalisierung überholt uns. Dies sehen wir von ZUKUNFT JUGEND und der regionalen Jugendarbeit als Anlass zum Thema „Digitalisierung Safe“ einen Schwerpunkt zu setzen bzw. gegenzusteuern und junge Menschen auf die „Gefahren“ bzw. die Veränderung aufmerksam zu machen.
Die Jugend in der Region ist wie sie ist – und vor allem ist sie ein Kind ihrer Zeit, ein Produkt der Erziehung ihrer Eltern, der Vorbilder, die die Gesellschaft ihr geliefert hat. Wenn also 15-Jährige heute eher engagierter über Auslandsschuljahre, Zusatzqualifikationen und ein möglichst gutes Zeugnis diskutieren als über Ökologie, Feminismus oder Menschenrechte, wenn sie Politik und Parteien fern stehen, sich ihre eigene Light-Version einer Religion zusammenbasteln, den Zuzug weiterer Ausländer nach Österreich eher ablehnen und langsam ein skeptisches Verhältnis zu den dynamischen Pensionisten entwickeln, dann spricht aus ihnen keine Orakelstimme, keine höhere Weisheit. Dann spiegeln sie uns, die Erwachsenen, die Großereignisse und sozialen Trends, die sie sowie unser Leben in den letzten Jahren bestimmt haben. Wenn diese Vorbilder auch noch dazu Youtuber oder unseriöse Berichte im Netz sind, dann wird es herausfordernder, dieser Entwicklung standzuhalten. Daher starten wir von ZUKUNFT JUGEND den Schwerpunkt „Digitalisierung Safe“, präventive Aufklärung auf verschiedenen Ebenen. Dabei werden wir in unterschiedlichen Settings, Workshops und Projekten viele Beratungen abhalten, um den jungen Menschen in der Region zu zeigen, dass die Digitalisierung nicht nur Vorteile hat. Themen wie chatten beim Fahren (Don't Tinder and Drive), sowie Sensibilisierungsmaßnahmen „Gefahr des digitalen Kontrollverlusts“ werden hier besondere Bedeutung bekommen. In unseren Jugendzentren, sowie den mobilen Jugendzentren, dem Partybus, den Jugendbüros und den Beratungsstellen wird es schwerpunktmäßig um „Selfies, Sexting und Selbstdarstellung“ gehen. Bereits jeder dritte Jugendliche hat Nacktfotos erhalten. 20 Prozent haben sogar schon einmal selbst eines versendet. Die jungen Menschen in der Region riskierten damit den „Kontrollverlust über persönliche Daten und die Privatsphäre“. Die Konsequenzen seien ihnen oft nicht bewusst, da diese „wenig greifbar und nur schwer einzuschätzen“ sind. Jugendliche benutzen soziale Netzwerke, „weil sie bestimmte Bedürfnisse befriedigen wollen: das Bedürfnis nach Kommunikation, nach Selbstfindung und -darstellung“. „Die Lust an der Selbstdarstellung und der Wunsch wahrgenommen zu werden, scheint bis heute vor allem bei der Generation ungebrochen. Weil die Wirklichkeit durch Schönheitsfilter oft verzerrt wird, bleibt das nicht ohne Folgen für das „Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl junger Menschen in der Region“. Dies verzeichnen wir verstärkt in unseren Beratungen. So habe Instagram, noch vor Snapchat und Facebook, die negativsten Auswirkungen „auf das Selbstbild von Jugendlichen“. Problematisch ist auch, dass sich prominente Vorbilder der Jugendlichen oft idealisiert und sexualisiert im Internet präsentierten.
12/2023