Geologie im Alpenvorland

Das oberösterreichische Alpenvorland ist geprägt durch geologische Kräfte und Ablagerungen der Eiszeiten. Den Untergrund bildet der Schlier, Ablagerungen eines Meeres in der Zeit des Tertiär (vor 60-2 Mill. Jahren). Er weist in unserem Gebiet im Untergrund eine Mächtigkeit von ca. 2000 m auf. Darin eingelagert sind Schichten aus Kalk und Sandsteinen ds Eozäns, welche Träger von bedeutenden Erdölvorkommen sind. Der übergelagerte Schlier dient als Dichtung und birgt in sich eigene Gasvorkommen sowie Heilwässer (zB Bad Hall). Ursprünglich reichte der Schlier bis in eine Seehöhe von etwa 385 m. Das zeigen auch die zahlreichen ergiebigen Quellen am Osthang des Sipbaches, die hier wegen der Wasserungdurchlässigkeit des anstehenden Schliers zutage treten.

Auf das wärmere Klima in der Zeit des Tertiärmeeres folgte im Quartär die Periode der vier großen Eiszeiten.

In der ersten, der Günz-Eiszeit (vor 600.000-540.000 Jahren) wurden im Vorfeld der Gletscher 12 bis 15 m mächtige Schotterlager aufgeschüttet, die heute in ihren Randbereichen aufgrund des durchsickernden Kalkwassers zu festem Konglomeratstein verfestigt sind. In einigen früheren Schottergruben östlich des Sipbaches ist dies sichtbar. Hermann Kohl stellte im Gemeindegebiet von Sattledt die ältesten Moränenwälle im Alpenvorland aus der Günz-Eiszeit fest.

Die erste Zwischeneiszeit ermöglichte durch das wärmere Klima die Verwitterung der Ablagerungen an der Oberfläche zur dünnen Lehmdecke, ehe in der Mindeleiszeit (vor 480.000-430.000 Jahren) der aus dem Gebirge vordringende Gletscher erneut seine Moränen ablagerte. Die Moränen der Mindeleiszeit bilden die Anhöhe zwischen Sipbach- und Kremstal. Sie erstrecken sich von Pettenbach in einem großen Bogen als riesiger Schotterwall über Kollendorf, Windfeld und Gusterberg bis Nußbach.

Über sie legten sich in der Rißeiszeit (vor 240.000-180.000 Jahren) jene Moränen aus Schotter, die die Hochflächen zwischen Kollendorf und Voitsdorf bilden. Zur Zeit dieser dritten großen Vergletscherung in den Alpen wurde auch das heutige Aiterbachtal gebildet, das sich in alle älteren Ablagerungen und noch tiefer in den Schlier einschnitt. Das Tal wurde dann zeitweilig wieder mit Schotter aufgefüllt.

Die vierte und letzte Eiszeit, die Würmeiszeit (vor 120.000-10.000 Jahren), hinterließ keine entscheidenden Spuren im Landschaftsbild unserer Heimat, da der Gletscher diesmal nicht das Gebirge verließ. Um diese gewaltigen Zeugen der Entstehungsgeschichte unserer Heimat anschaulich darzustellen, werden diese stummen Zeugen der Geschichte, diese Steine, und andere oö Vorkommen in einem Steingarten als Lehrpfad in Sattledt präsentiert.